Soziale Gerechtigkeit gilt als wichtige Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben. Soziale Gerechtigkeit ist jedoch nicht nur eine messbare Fragestellung, sondern auch ein moralischer Begriff. Eigentlich geht es vor Allem um Würde, Ehre und Selbstwert. Und um ein faires Miteinander.
Soziale Gerechtigkeit bezeichnet also einerseits ein messbar würdevolles Leben. Dies zum Beispiel in finanzieller Hinsicht oder bezüglich der Wohnsituation. Andererseits beinhaltet der Begriff aber auch immaterielle Werte, wie zum Beispiel die Chance auf Bildung, Selbstbestimmung und Selbstentfaltung.
2009 riefen die Vereinten Nationen erstmals den Welttag der sozialen Gerechtigkeit aus. Und leider wird er so schnell auch nicht überflüssig werden. Denn noch ist weltweit viel zu tun.
Ein wichtiger Faktor, um mehr soziale Gerechtigkeit zu erreichen, ist seit jeher der Zugang zu Bildung und Informationen. Soziale Gerechtigkeit ist eben auch Bildungsgerechtigkeit. Doch was tun, wenn bereits die Sprache eine Barriere bildet, die es Menschen fast unmöglich macht, selbstbestimmt zu lernen und zu lesen?
Fachsprachen, der Umgang mit Ämtern und Ärzten, selbst das Zeitunglesen baut für manche Menschen unüberwindbare Hürden auf. Menschen mit Behinderungen oder Lernbeeinträchtigungen fühlen sich oft von ihrer eigenen Sprache ausgeschlossen, weil Wörter und Sprachelemente, wie zum Beispiel Ironie benutzt werden, die für sie nicht einfach zu verstehen sind. Auch Menschen mit Deutsch als Zweitsprache haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.
Manche Menschen geben dann vielleicht sogar auf, verstehen zu wollen. Hinzu kommt das Gefühl der ungerechten Behandlung. Man fühlt sich womöglich nicht gut genug und irgendwie ausgeschlossen.
Dabei wäre es ein Leichtes, hier mehr soziale Gerechtigkeit zu erreichen:
Durch die Entscheidung für eine inklusivere, barrierefreie Sprache.
Keine Institution und kein Unternehmen wird soziale Gerechtigkeit alleine für die ganze Welt erschaffen können. Aber man kann immer mit dem beginnen, was unmittelbar beeinflussbar ist und Inhalte und Informationen in möglichst barrierefreier Form präsentieren. Hierzu gibt es viele Wege, doch noch viel zu Wenige gehen sie.
Leichte Sprache, wie capito sie vertritt, ist nur eine Möglichkeit Barrierefreiheit zu praktizieren. Einfache Grafik- und Designentscheidungen, audio-visuelle Hilfestellungen im Sinne der Verständlichkeit für möglichst viele Menschen – die Möglichkeiten für Inklusion sind vielfältig und oftmals gar nicht so schwer umzusetzen.
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